RE: Proberaum - 9

Claire:
ICh nickte zustimmend. "Versprochen", meinte ich lediglich.

Rachel:
Ich ließ mich an der Wand heruntergleiten und setzte mich auf den Boden. Ich sah zu Claire auf. "Setz dich neben mich."

Claire:
Ich lies mich im Schneidersitz neben sie fallen.

Rachel:
"Als unsere Eltern geheiratet haben, hatte Samuel eine Freundin. Sie hieß Layla. Die Beziehung war noch am Anfang, aber sie waren zusammen - bis vor zwei Jahren", fing ich an und merkte, dass ich das aller erste Mal seit langem Layla erwähnte. Sie war eine Art Tabuthema bei uns daheim geworden. Aus verschiedenen Gründen.

Claire:
"Hieß? Was ist passiert?", fragte ich leise.

Rachel:
"Niemand wusste von ihr - ich war eine Ausnahme. Ich hatte es Spitz bekommen und ihn gefragt, warum er es geheimhielt. Es stellte sich heraus, dass er vor allem nicht wollte, dass sie seinen Vater kennen lernte. Du musst wissen, dass das Verhältnis zwischen Vater und Sohn nicht gut ist. Nicht einmal annähernd gut. Er erwartet von Samuel sehr viel. Layla hingegen war sehr sensibel, klein und unscheinbar. Man hatte das Gefühl, sie würde bei jeder Kleinigkeit zerbrechen. Was dann am Ende auch passiert ist. Ihre Psyche war instabil und Samuel hatte es sich zum Ziel gesetzt ihr zu helfen - was er auch tatsächlich schaffte, doch irgendwann verlangte sie von ihm, dass er sie seiner Familie vorstellte. Er gab sich geschlagen. Und wie erwartet, schockierte sie das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Sie wollte Samuel helfen, doch der will sich nicht helfen lassen. Das wollte er noch nie und daran zerbrach Layla schließlich. Vor zwei Jahren hat sie sich das leben genommen." Zum Ende hin war meine Stimme immer leiser geworden. "Ich habe gedacht - er wirkte immer so gefasst - er... ich dachte er hätte es überwunden und... keine Ahnung. Irgendwie habe ich gedacht, dass er sich keine Vorwürfe macht. Er hat nie so gewirkt aber wie ich gerade feststellen musste, schien er ein ziemlich guter Schauspieler zu sein. Er macht sich Vorwürfe... Mehr als das... Ich glaube, also ich glaube er gibt sich die Schuld an ihrem Tod."

Claire:
Ich schluckte. "Und ich hab ihn auch noch beleidigt", murmelte ich leise. Ich musste das erst einmal verdauen.

Rachel:
Ich schüttelte resigniert den Kopf. "Du konntest es nicht wissen. Ich konnte es nicht wissen. Wir haben beide keine Glanzleistung abgeliefert." Ich lehnte den Kopf gegen die Wand und schloss kurz die Augen. "Er hat sich also geschworen niemanden mehr an sich heranzulassen. Dieser Kerl ist so ein Vollidiot, ernsthaft." Es war zum verrückt werden. ICh war immer wieder schockiert, wie dumm ein so intelligente Person sein konnte.

Claire:
Ich musste gegen meinen Willen kurz lächeln, was sich aber bald wieder legte. "Nein, das haben wir eindeutig nicht", stimmte ich ihr dann seufzend zu.

Rachel:
"Ich hatte Layla irgendwie schon fast vergessen"; gab ich beschämt zu.

Claire:
"Du konntest ja nicht wissen, dass Samuel noch immer so sehr mit ihr beschäftigt ist", widersprach ich ihr.

(könntest du Rune bitte ein Zimmer zuweisen?)

Rachel:
Ich straffte meine Schultern. "Ich bin trotzdem sauer. Er klaut mir immer meine Freundinnen. Egal wen ich kennen lerne, am Ende hängen sie immer mit Samuel ab."

(jup^^)

Claire:
Ich lächelte schief. "Warst du mit Leyla Befreundet?", fragte ich.

(danke.)

Rachel:
"Nein", meinte ich. "Also nicht wirklich. Ich mochte sie aber sie kannte war ja schon mit Samuel zusammen, bevor ich überhaupt aufmerksam auf sie wurde."

(Kein Problem;))

Claire:
Ich nickte nur leicht und lehnte mich gegen die Wand in menem Rücken.

Rachel:
"Claire?", setzte ich an und sah sie an. "Magst du ihn? Also magst du ihn richtig?"

Claire:
Ich schloss die Augen, dachte noch einmal an alle unsere Gespräche, alle Situationen. Dann drehte ich meinen Kopf in Rachels Richtung. "Ich fürchte, beinahe ein bisschen zu sehr", murmelte ich.

Rachel:
"Das habe ich mir schon fast gedacht", erwiderte ich seufzend. "Aber keine Sorge. Ich will kein Hindernis sein, falls du das befürchtest."

Claire:
Ich lächelte leicht gquält. "Nein, das befürchte ich nicht", meinte ich dann ehrlich. "aber mal abgesehen davon, dass er mich nie wieder sehen will, würde ich auch gar nicht zulassen, dass dir der Gedanke kommt, er hätte dir eine weitere Freundin 'Gestohlen'", fügte ich hinzu.

Rachel:
Ich schnaubte. "Jetzt denk doch mal vernünftig, Claire. Natürlich will er dich wiedersehen. Er wollte dich küssen und er hat es sogar getan. Er ist nur aufgewühlt." Dann sah ich sie streng an. "Und auch wenn er mir das Gegenteil befohlen hat, wünsche ich mir, dass du mit ihm redest. Wenn er sich wirklich die Schuld gibt, dann kann ich da nur herzlich wenig ausrichten. Und du bist stark. Du bist nicht wie Layla. Du kannst ihm helfen."

Claire:
Ich lachte leise. "Du wärst eine gute Lehrerin", meinte ich. "Und du hast vielleicht sogar Recht", murmelte ich leiser.

RAchel:
"Natürlich habe ich recht", meinte ich. "Sonst würde ich es wohl kaum sagen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, hat mir Samuel nie meine Freunde gestohlen. Er hat ihnen lediglich mehr aufmerksamkeit geschenkt. Du erinnerst dich vielleicht: Mein Unvermögen mit vernunftbegabten Lebewesen umzugehen."

Claire:
Ich sah sie lächelnd an. "So schlecht bist du darin gar nicht", schätzte ich ein.

Rachel:
Ich lachte. "Danke." Ich drückte ihre Hand. "Und was wirst du jetzt tun?", fragte ich schließlich wieder ernst.

Claire:
Ich weiß es ncoh nicht", meinte ich ehrlich. "Vielleicht sollte kich mit ihm reden."