RE: Chill-Out-Zimmer - 31

Leya:
Erneut starrte ich ihn eine volle MInute lang an, dann warf ich ihm das Messer direkt vor die Füße. Es wackelte noch lange. "Du bist dir also ganz sicher, dass dieser Mann es verdient hat zu sterben? Durch dieses Messer? Dann sage ich dir jetzt etwas. Ich habe ihn aus Rache getötet. Er hatte Corin verletzt, er hatte ihm die Verletzungen zugefügt. Er hat Corin den Anlass gegeben, mich zu verlassen und dafür habe ich nicht Corin gehasst, sondern diesen Mann. Und ich habe ihn dafür umgebracht."

Adrian:
"Er war verantortlich für Corins Tod", sagte ich schlicht und sah kurz zu dem Messer. Dann hob ich meinen Blick wieder und sah sie direkt an. "Könntest du mit dem Wissen leben, dass dieser Mann noch irgendwo da draußen herumläuft?", fragte ich sie.

Leya:
"Nein, könnte ich nicht", sagte ich wahrheitsgemäß. "Aber das gibt mir nicht das Recht zu töten."

Adrian:
Ich bückte mich kurz und hob das Messer auf. "Ich verurteile dich deswegen nicht. Vielleicht kenne ich dich nicht so gut, wie ich es gerne würde; vielleicht kann ich nicht all deine Handlungen nachvollziehen, aber das gibt mir nicht das Recht, dich schlecht zu behandeln."

Leya:
"Und schon wieder bist du, gut zu mir, obowhl ich es nicht verdiene", murmelte ich.

Adrian:
"Ich bin eben weiterhin nicht der Meinung, dass du es nicht verdient hast", antwortete ich leise.

Leya.
"Du hast mich gefragt ob ich an COrin denke", meinte ich mit ruhiger Stimme und atmete tief druch. "Ich habe es mit ja beantwortet, aber die Wahrheit ist...."

Adrian:
Ich sah sie fragend an. "Die Wahrheit ist...?", fragte ich nach.

Leya.
"Du denkst, dass ich es nicht will, weil ich an Corin denke. DAs stimmt nicht", sagte ich. Dann atmete ich erneut tief durch. "DIe Wahrheit ist, ich will es. Und das macht mir eine Heidenangst. Ich will dich küssen, ich will dich an mich heranlassen, ich will, dass du mich kennst, dass du alles weißt Dass du mich verstehst, dass du.... Egal. Ich will es. Aber das letzte Mal, als ich so etwas wollte, habe ich es bitter bereut. WEr sagt mir, dass es diesmal anders ist?" Meine Stimme war leise geworden und nun hatte ich mich ihm doch ausgeliefert. Ich war hilflos. Es fühlte sich so beschissen an, wie ich es vermutet hatte. Nein, schlimmer.

Adrian:
"Niemand kann dir das sagen. Das wird auch immer so sein und das ist bei jedem so. Niemand kann dir sagen, was Passieren wird. Du kannst dich lediglich entscheiden, ob du das Risiko eingehen möchtest oder nicht", meinte ich.

Leya:
Ich ballte meine Hand zu einer FAust und entspannte sie wieder, dann wiederholte ich es ein paar mal. Ich konnte ihn nicht ansehen.
"Ich bin es nicht wert", murmelte ich. "Ich bin das Risiko nicht wert." Denn auch er ging ein Risiko ein. Und ich war ein hohes Risiko. Wenn ich noch so mutig war, wenn es ums Kämpfen ging, so war ich ein Feigling auf dem GEbiet der GEfühle.

Adrian:
Ich sah sie einen Moment stumm an und trat schließlich doch zu ihr. "Du bist jedes Risiko wert", sagte ich lediglich.

Leya:
Ich sah ihn an. "Ich bin ein verkorkstes Wrack, Adrian. Du hast schon genug zu verarbeiten - deine Schwester..."

Adrian:
"Du bist kein verkorkstes Wrack", stellte ich ruhig fest.

Leya:
"Hmm", brummte ich. "Aber ich bin auch kein Lottogewinn." Schon wieder konnte ich ihn nicht ansehen. Der Kloß in meinem Hals wurde größer. Ich versuchte ihn mit aller Macht wegzustoßen aber er ließ es nicht zu. Was sollte ich noch tun? Warum wusste er, dass ich es tief in meinem Innersten nicht wollte, dass er ging, auch wenn ich äußerlich den anschein erweckte?

Adrian:
Ich betrachtete sie weiterhin. Meine Lippen umspielte ein kleines Lächeln. "Vielleicht wärst du für mich ja ein Lottogewinn", sagte ich schließlich leise.

Leya:
Ich warf die Hände in die Luft. "Ich geb auf und ich müsste dich eigentlich dafür abgrundtief hassen. Ich verliere nie." Mein unergründlicher Blick traf auf seinen, ich wettete um alles Gold dieser Welt, dass sein Schmunzeln sicherlich gleich breiter wurde.
Und dafür würde ich ihn am liebsten noch mehr hassen.
Aber ich konnte es einfach nicht.
Es war schlicht unmöglich.

Adrian:
Ich lächelte unwillkürlich etwas breiter bei ihren Worten.
"Du verlierst doch gar nicht", sagte ich. "Das ist weder ein Spiel noch ein Kampf, aber du kannst trotzdem mich bekommen, wenn du das willst", fügte ich hinzu.

Leya:
"Wen habe ich den noch zur Auswahl?", fragte ich, um ihn zu ärgern, grinste aber.

Adrian:
Ich brummte nur, konnte jedoch mein Grinsen nicht verstecken.

Leya:
Ich grinste ihn an. "Küsst du mich jetzt endlich, du dumme Nudel?"

Adrian:
Ich grinste schief und verzichtete auf eine Antwort. Stattdessen nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie.

Leya:
Erst wollte ich ihn dabei ansehen, doch dann schloss ich doch die Augen und vertraute darauf, dass er mich festhielt. Denn dass war es, was ich ihm entgegenbrachte. Vertrauen. Ich vertraute ihm mit Leib und Seele, so beängstigend das auch war.

Adrian:
Ich löste nach einer Weile eine Hand ihrem Gesicht und legte den Arm um ihre Taille, ohne den Kuss zu unterbrechen.

Leya:
Leichte Schauer rieselten meinen Rücken hinunter und ich schien jede seiner Berührungen besonders intensiv wahrzunehmen. Wie von selbst legte meine eine Hand sich auf seine Brust.